Prävention: “Aktiv gegen Missbrauch!”

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Damit Kirche ein sicherer Ort bleibt

Ende Januar 2024 hat die Evangelische Kirche Deutschland (EKD) die Aufarbeitungsstudie ForuM veröffentlicht. Ziel der unabhängig erstellten Studie ist es, mehr über die Gefährdungskonstellationen für sexualisierte Gewalt in der evangelischen Kirche und Diakonie zu erfahren. Das Ausmaß ist gravierend und das Schicksal und Leid der Opfer bedrückend und beschämend. Das ist eindeutig das Gegenteil von dem, wozu Kirche eigentlich da ist!

Seit vielen Jahren achten wir in der Paulusgemeinde auf Standards zur Prävention. Wer bei uns z.B. mit Kindern und Jugendlichen arbeitet und dies auch alleine tut oder Übernachtungen leitet, muss ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. Unser Konfileiter-Team wird jährlich geschult und für das Thema sexualisierte Gewalt sensibilisiert, damit Jugendleiter klare Maßstäbe haben, wie sie sich verhalten sollen und problematische Situationen erkennen, ansprechen und ggf. melden können.

Darüber hinaus sieht das Präventionsgesetz der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) vor, dass jede Kirchengemeinde bis Ende 2025 ein individuelles Schutzkonzept erarbeitet, das alle Arbeitsbereiche umfasst. Es sieht u.a. vor:

  • Dass eine Arbeitsgruppe mit Mitgliedern aus verschiedenen Arbeitsbereichen der Gemeinde (z.B. Jugendarbeit, Besuchsdienst, Seniorenarbeit, etc.) eine Risikoanalyse durchführt und dabei die dort aktiven Personen mit einbezieht.
  • Dass alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter eine verpflichtende Basisschulung zur Prävention gegen sexualisierte Gewalt absolvieren. Das Dekanat baut die Strukturen dafür gerade auf, Online-Schulungen sind bereits möglich.
  • Dass Ansprechpersonen als Erstkontaktmöglichkeit vor Ort benannt werden.

Wir haben im Kirchenvorstand beschlossen, mit der Arbeit an diesem Thema sofort zu beginnen und werden auf alle Mitarbeiter, Gruppen und Teams in der Gemeinde zugehen. Der Aufwand ist erheblich, aber sehr, sehr lohnenswert für den Schutz der uns anvertrauten Menschen und die Qualität unserer Arbeit!

Auf der Seite www.aktiv-gegen-missbrauch-elkb.de finden Sie alle Informationen und Ansprechpartner rund um die Präventionsarbeit „Aktiv gegen Missbrauch“ in der ELKB.
In der Kirchengemeinde ist Pfr. Stefan Hradetzky für die Erstellung des Schutzkonzeptes verantwortlich.

Als Präventionsbeauftragte des Dekanates Traunstein steht Ihnen Pfarrerin Daniela Herrmann zur Verfügung,
Martin-Luther-Platz 2, 83278 Traunstein
Mobil: (0171) 9 69 69 42, Email: daniela.herrmann [at] elkb.de

Ansprechstelle für Betroffene sexualisierter Gewalt in der ELKB (Telefonsprechstunde, Clearinggespräche und Beratung, Begleitung von Betroffenen):
Kontakt: Sabine Böhlau und Maren Schubert,
Telefon: (089) 5595-335, Email: ansprechstellesg [at] elkb.de

Betroffene, die keinen direkten Kontakt zur Kirche aufnehmen wollen, können sich bei der Zentralen Anlaufstelle.help melden. Dort erhalten Sie kostenlos und anonym unabhängige Informationen und Erstberatung (zentrale [at] anlaufstelle.help Telefon 0800 5040112).

Pfarrer Stefan HradetzkyWenn Sie Anregungen und Rückfragen zum Thema oder zur Erstellung unseres Schutzkonzeptes haben, stehe ich gerne zur Verfügung.

Pfarrer Stefan Hradetzky